Das Knie wird vom vorderen und hinteren Kreuzband und den Seitenbändern stabilisiert. Alle diese Strukturen können einzeln oder auch in Kombination reißen. Eine individuelle Therapie in Abhängigkeit des Ausmaßes der Instabilität aber auch vor allem des Anspruches der PatientIn ist unerlässlich, um ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis zu erreichen.
Der vordere Kreuzbandriss ist eine besonders häufige Verletzung im Rahmen von Sportunfällen. Bei sportlich aktiven PatientInnen, ist eine Operation zu empfehlen, um die Stabilität des Kniegelenkes wieder herzustellen und das Risiko für Sekundärschäden zu minimieren. Dabei wird das gerissene Band durch eine körpereigene Sehne (bei Revisionen ev. auch Spendersehne) ersetzt. In seltenen Fällen kann das Band auch refixiert werden.
Wesentlich seltener sind Verletzungen des hinteren Kreuzbandes. Dieses Band weist zudem eine wesentlich besseres Heilungspotential auf. Häufig sind gerade bei dieser Verletzung auch andere Bandstrukturen mitverletzt. Nach genauer Abklärung des Verletzungsmusters kann das hintere Kreuzband ebenfalls durch eine Sehne ersetzt werden.
Risse des inneren Seitenbandes können in meisten Fällen konservativ mit einer Knieschiene für 6 Wochen behandelt werden. Nur bei massiver Instabilität kommt eine Operation – meist direkte Naht des Bandes, seltener Verstärkung mit einer Sehne – in Frage.