Bei jeder Verrenkung der Schulter kommt es immer zu Verletzungen der stabilisierenden Strukturen. Nach genauer MRT Abklärung sollte v.a. bei wiederholten Verrenkungen eine operative Stabilisierung vorgenommen werden. Das Vorhandensein einer Hyperlaxität (überdehnbare Bänder) muss ausgeschlossen werden, da in diesen Fällen eine Operation nur in Ausnahmefällen indiziert ist.
Durch die Einführung von Fadenankersystemen vor gut 20 Jahren können die abgerissenen Bänder bei guter Übersicht wieder mit entsprechender Spannung an den Pfannenrand refixiert werden. Voraussetzung ist, dass die Bänder von ausreichender Qualität und die knöcherne Gelenkspfanne intakt ist.
Bei einem knöchernen Defekt der Pfanne muss dieser entweder mit einem Beckenkammspan, der ohne Schrauben eingefalzt wird (J- Span), oder mit dem Rabenschnabelfortsatz des Schulterblattes, der mitsamt der dort fixierten Sehnen an die Pfanne geschraubt wird (Latarjet), ausgeglichen werden.
Auch die operative Behandlung der viel selteneren hinteren Instabilität kann ich anbieten. Auch hier kommen neben der konservativen Therapie, die Rekonstruktion der Bänder bzw. der knöchernen Veränderungen (Beckenkammspan) zum Einsatz.