Die Sehnen des Schultergelenkes sind besonderen Belastungen ausgesetzt, weshalb es auch häufig zu einer Schädigung kommt. Da die Bewegung der Schulter aber ein Zusammenspiel vieler Muskeln ist, bestehen viele Möglichkeiten zur Kompensation, sodass nicht jeder Sehnenriss operativ refixiert werden muss. Da auch die Nachbehandlung sehr aufwendig ist, sollte gerade hier die Indikation zur Operation sehr individuell gestellt werden.
Die operative Refixierung führe ich praktisch ausschließlich arthroskopisch durch. Dieser im Gegensatz zum offenen Vorgehen technisch wesentlich anspruchsvollere Eingriff ermöglicht einen besseren Überblick über den Riss und somit ggf. auch die Rekonstruktion von größeren Rissen. Zudem ist der postoperative Schmerz deutlich geringer und damit die Rehabilitation wesentlich kürzer.
Sollte ein Sehnenriss nicht mehr refixierbar sein, ist bei entsprechender Bewegungseinschränkung bei jüngeren PatientInnen ein Sehnentransfer anzu-denken. Dabei wird eine funktionstüchtige Sehne (Latissimus oder Pectoralis maior) abgelöst und mit dieser eine nicht mehr rekonstruierbare Sehne ersetzt. Auch diese Operationen werden exclusiv in Vorarlberg von mir im LKH Feldkirch angeboten.
Stehen die Schmerzen und nicht die Funktionseinschränkung bei einem nicht rekonstruierbaren Defekt im Vordergrund, kann dieser mit einer Kadaverhaut gedeckt werden. Dabei wird arthroskopisch eine Kadaverhaut von der Gelenkspfanne zum Oberarm gespannt und dadurch das schmerzhafte Reiben des Oberarmkopfes am Schulterdach reduziert.
Bei älteren Menschen mit einem nicht rekonstruierbaren Sehnendefekt hat sich die Implantation einer Inversen Prothese bestens bewährt.